Geboren wurde ich im März zum Ende des Krieges. Meine Kindheitserinnerungen zeigen die Ruinen zerbombter Häuser. Aber Leid und Not dringen nicht in mein Bewusstsein.

Dann die Lebensphasen: Schule, Militär, Studium, Arbeiten, Pension. Parallel Familie, die anderen Ereignisse quasi überlappend, bis heute.

Lange bevor auch nur der Gedanke an eine eigene Familie keimte, haben die Schwabinger Krawalle die Ordnung durcheinander gebracht, so etwas wie die Vorboten der 68er. Dann die 68er selbst. Viele von denen, die sich heute damit brüsten, 68er gewesen zu sein, habe ich damals gar nicht wahrgenommen. Vielleicht liegt es auch an mir.

Später die Konfrontation mit dem Baader Meinhof Phänomen, die Rote Armee Fraktion, Terroristen.  Als damals die GSG 9 in Mogadischu die Landshut stürmte, war ich gerade für einen großen deutschen Konzern in Athen, um einen Liefervertrag zu verhandeln. Seit 1974 war ich in dieser Firma angestellt, Betriebswirt. Jahrelang unterwegs, Flugplätze, Städte, große und kleine, USA, Argentinien, Afrika, Kasachstan und weiß Gott wo überall in Europa. Und England! Dorthin hat es mich für fünf Jahre verschlagen. Anfangsprobleme? Ja, jede Menge. Manche mochten mich nicht besonders, dachten, ich sei der Deutsche, der Wolf im Schafspelz, was ich aber nicht war.

Mit 55 habe ich aufgehört – das hatte ich mir immer so vorgestellt. Die Jahre danach? Weiter arbeiten, aber jetzt selbständig als Freiberufler, zusammen mit einem Partner aus dem sonnigen Süden.

Heute schreibe ich Geschichten, kann meiner Fantasie freien Raum lassen. Niemand treibt mich an. Einigen werden sie gefallen, anderen nicht.

So ist Der Tod des Krämers entstanden. Eine Fiktion, stimmt, aber mit sehr viel Anlehnung an das, was täglich passiert, was wir lesen und hören, was uns empört, und was wir morgen schon wieder vergessen haben. Mein zweiter Roman, TILT – Tödliche Affäre eines Konzerns, geht auf die skandalösen Machenschaften eines deutschen Konzerns zurück, der wegen seines korrupten Managements in 2007 traurige Berühmtheit erlangte. Eine schnelllebige Zeit ist das. Hoffentlich bewahren wir uns trotz aller Informationen, Statistiken, Programmen und Apps ein wenig Verstand. Es braucht gar nicht so sehr viel davon, um die Schlaumeier, Hetzer und Alleswisser zu entlarven.