Als 2010 die Herbstzeitlose zur Giftpflanze des Jahres gewählt wurde, waren die heutigen Würdenträger der Partei, die sich den Namen einer Alternative gegeben hat, noch gar nicht im Amt.

Eine Alternative hat, wer aus mehr als nur einem Vorschlag wählen kann, was nicht besonders aufregend klingt. Das Synonym Kontrastprogramm, bietet da schon mehr.

Würden wir von einem Kontrastprogramm nicht zurecht eine Bandbreite erwarten, die nicht alles nur auf ein Themenfeld zurückführt bzw. zuschneidet? Fehlt dieses, unterstreicht es dann nicht lediglich den Mangel an Kompetenz, sich umfassend an die Probleme unserer Zeit heranzuwagen.

Sie können es nicht! Man muß nicht ein Hochschulstudium absolviert haben, um zu verstehen, dass unser Zusammenleben national, europäisch und global nicht ausschließlich vom Lieblingsthema dieser alternativen Partei geprägt ist, nämlich den Fremden, den Flüchtlingen, den Asylanten, den Muslimen und so fort.

Eine Alternative ist es schon gar nicht, Tatsachen zu verdrehen und falsche Meldungen in Umlauf zu setzen oder Menschen anderer Herkunft zu beleidigen und zu diffamieren.

Es ist nicht Kritik, Ängste zu schüren!

Schade und unverzeihlich ist es allerdings auch, wenn den anderen Parteien nichts besseres einfällt, als auf diesen Zug aufzuspringen und ins gleiche, fremdenfeindliche Horn zu stoßen!

Kapieren diese Herrschaften nicht, dass sie damit dieser alternativen Partei lediglich zuarbeiten und deren Wählerschaft noch vergrößern? Gerade, weil es uns gibt, sagt diese Partei, kommen Dinge in Fluß, werden Grenzen besser geschützt, werden Flüchtlinge stärker überwacht, gerichtlich belangt, abgeschoben, usw. Was für ein Unsinn! Und doch hat es den Anschein, als hätten sie recht mit ihren Behauptungen, denn außer mit Allgemeinplätzen, die niemand mehr hören mag, treten ihnen die anderen kaum entgegen – nicht mit Argumenten und Fakten! Aber nur damit könnt ihr sie entlarven! Menschen werden sonst vielleicht fataler weise sagen: Dann wähle ich lieber das Original!

Und da sind wir wieder bei der Herbstzeitlose, dieser so giftigen Pflanze, die so leicht mit Krokussen verwechselt werden kann. Wer nichts von ihrer Gefährlichkeit ahnt, mag ihr vertrauen und ihrem tödlichen Gift nicht entgehen.

Und im Osten? Auch dort wachsen sie, die giftigen Blüten des Herbstes. Im September und Oktober wird gewählt. Schreckliches wird von den Etablierten proklamiert. Warum?, fragen die Einheimischen. Wir geben unsere Stimme doch jenen, die den Finger in die Wunde legen, die aufzeigen, woran es krankt in diesem Land!

Habt ihr, die Parteien des Volkes (Volksparteien), diese Wunden nicht erkannt? Habt ihr geglaubt, es reiche schon, immer wieder zu beteuern, man müsse die Ängste der Menschen ernst nehmen – ohne es aber de facto tatsächlich zu tun? Habt ihr am Ende Bürgernähe mit Schreibtischparolen verwechselt? Ist es nicht so, wie man erst kürzlich einer öffentlich rechtlichen Doku entnehmen konnte, dass die Leute vor Ort das Gefühl haben, tatsächlich nur von einer Partei, nämlich diesen Alternativen, persönlich angesprochen worden zu sein? Ich kann es nicht beurteilen, aber einiges spricht dafür, dass es so ist. Wundert ihr euch dann noch?

Wikipedia: Die Herbstzeitlose ist eine ausdauernde, äußerst giftige krautige Pflanze, … Es handelt sich um einen Geophyten, denn nur die unterirdischen Pflanzenteile überdauern die ungünstigen Jahreszeiten.

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