YOGTZE schrieb Günther Stoll am 25. Oktober 1984 auf einen Zettel. So begann die Geschichte, die ich am 1. September 2015 mit dem Titel Der Zettel veröffentlich hatte. Wenngleich dieser Mord beinahe in Vergessenheit geraten ist und von den zuständigen Behörden bis heute nicht aufgeklärt werden konnte, haben meine Nachforschungen wertvolle Hinweise erbracht, die letztlich dafür ausschlaggebend waren, dass es Dagmar Hochfellner, Kriminalhauptkommissarin am LKA in München, entgegen jeder Wahrscheinlichkeit doch noch gelang, den Fall insoweit abzuschließen, als er der Bundesanwaltschaft als gelöst per ficta übergeben werden konnte. Zu erwähnen ist, dass es den hier geschilderten Vorgang ohne die nachdrückliche Aufforderung, den alten Fall erneut aufzugreifen, durch den Rechtsberater des Konklomerats für allfällige Absonderlichkeiten des Staatsministeriums für inneres Befinden und Unwohlsein, Dr. Dr. h.c. Gerd G. (Aus Gründen des Schutzes persönlicher Daten, kann der volle Name an dieser Stelle nicht genannt werden.), nicht gegeben hätte.
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Unbarmherzig zertrümmerte das Stakkato des Telefons ihre wohligen Träume.
Hochfellner, krächzte sie schließlich schlaftrunken in den Apparat. Minuten später saß sie im Auto, das Blaulicht auf dem Dach, und jagte aus der Stadt. Read more »

„Ohne Moos nix los. Zwei Raubmörder aus dem Donaumoos (ª)
Eduard Gänswürger (1843-1873) und Ferdinand Gump (1844-1873) begannen nach ihrer gemeinsamen Volksschulzeit in Karlskron (Lkr. Neuburg-Schrobenhausen) 1860 eine Schreinerlehre bei Paul Heckersmüller in Reichertshofen (Lkr. Pfaffenhofen a. d. Ilm). Während Gänswürger anstatt zu arbeiten lieber mit Johann „Christlhannes“ Schneider aus Winden zum Wildern ging, nahm Gump die Sache ernst. Doch schon bald schloss sich auch Gump den beiden an. Nachdem Gänswürger am 11. Juni 1869 wegen schweren Diebstahls zu neun Jahren Zuchthaus verurteilt worden war, wilderten Gump und Schneider weiter. Read more »

Den Hut tief in die Stirn gezogen, war das Gesicht des Mannes im mageren Schein der Straßenlaterne nicht zu erkennen. Exakt das gleiche sagten mehrere Passanten aus, als sie später von der Polizei danach befragt wurden. Einer meinte, im aufkommenden Nebelreißen sei nicht sehr viel auszumachen gewesen, eine Gestalt eben mit Hut und Parka, vielleicht oliv, wie sie auch beim Militär getragen werden. Read more »

Dagmar Hochfellner liess sich generft in ihren Bürostuhl plumpsen. Es war wieder einer jener Tage, die ihr so gar nicht lagen. Erst schon kein Durchkommen mit dem Auto zur Dienststelle, dann eine vergeudete Stunde beim Chef – Wochenresümee nannte er das an jedem Freitag früh stattfindende Treffen der leitenden Kommissare. Und dann noch ein versautes Wochenende vor der Nase.
Lesen Sie sich da mal hinein, hatte er gesagt und ihr einen leicht vergilbten Schnellhefter auf den Tisch geknallt. Hinterkaifeck stand da in steilen Lettern zu lesen und darunter in Klammern gesetzt: Mordfall vom 31. März/1. April 1922 – unaufgeklärt. Der Fall sei über 90 Jahre alt, bemerkte Dagmar und wollte wissen, warum sie sich ausgerechnet jetzt damit beschäftigen sollte. Es tut mir leid, sagte der Chef, aber Sie müssen da rausfahren. Gleich in der Nähe hat man heute Morgen ein ähnliches Familienmassaker entdeckt.
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