Es muss einmal festgehalten werden – das Gymnasium in Dingharting mit seinen Lehrern und Schülern ist keinesfalls repräsentativ für den übrigen Freistaat oder gar das ganze Land. Die Ereignisse dort haben ihren eigenen Charakter und entspringen vermutlich der urgewaltigen Heimatverbundenheit der ortsansässigen Bevölkerung. Read more »
Category:Bayerische Lebensart
Heiteres aus dem Leben in Bayern
Die Wochen gingen ins Land und es schien so, als habe sich die Welt am Gymnasium in Dingharting beruhigt. Hin und wieder blitzten zwar kleinere Streiche auf, die aber nicht von Alois und seinen Freunden stammten. Auch andere Schüler befleissigten sich manchmal eines besonderen Umgangs mit den Lehrern. Read more »
Den Lehrer Finkenhuber wurmte es gewaltig. Was ihm da widerfahren war, eine Frechheit, wie er fand. Und nicht nur das – seiner Meinung nach, waren subversive Kräfte am Werk, mit dem Ziel, den Lehrkörper, die Autorität des Gymnasiums, der Lächerlichkeit preiszugeben. Das übersteigt das Mass des Erträglichen, hatte er gesagt, aber der Rektor winkte nur ab und hatte geantwortet: Nehmen Sie es gelassener, Schülerstreiche hat es immer schon gegeben. Und er hatte sogar noch hinzugefügt, er, Finkenhuber, solle doch einmal seine Unterrichtsmethoden überprüfen, denn vielleicht läge ja darin die Ursache. Read more »
Es wäre nur mehr als logisch gewesen, wenn Alexander Denzel nach den letzten Vorkommnissen den Schuldienst in Dingharting hätte quittieren müssen. Solcher Art Gedanken quälten den Lehrer, der für ein paar Tage im örtlichen Krankenhaus lag, weil sein rechtes Schienbein bei der Mopedeskapade zu Bruch gegangen war. Read more »
Am Gymnasium in Dingharting kehrte wieder der Alltag ein, so hatte es jedenfalls den Anschein. Der Lehrer Alexander Denzel verhielt sich seinen Schülern gegenüber erstaunlich aufgeschlossen und schon bald dachte niemand mehr an den Zwist zwischen ihm und Alois Zehetmeier, jenem Schüler, dem Denzel die beiden schmachvollen Niederlagen verdankte. Read more »
Die Tage zogen ins Land und die Zeugnisverteilung lag schon eine ganze Weile zurück. Das Gymnasium in Dingharting war von einer erwähnenswerten Besonderheit geprägt, die aber mit der Notenvergabe direkt nichts zu tun hatte. Oder vielleicht doch, ein wenig! Read more »
Am Gymnasium in Dingharting gab es an diesem Tag die Halbjahreszeugnisse. Für die meisten Schüler war das nur insofern aufregend, weil es halt immer bis zum Schluss spannend bleibt und niemand vor Überraschungen gefeit ist. Für einen der Schüler, genau für den Zehetmeier Alois aus der 10b, war das erhaltene Zeugnis zwar keine Überraschung, was die Noten anbelangte, aber der hinterhältige Kommentar von einem der Lehrer, der wurmte ihn mächtig. Read more »
Der Lehnthaler gehörte zu den Alteingesessenen. Manche vom Ort hatten sogar noch seinen Urgroßvater gekannt. Die Severina Baumgartner zum Beispiel, die selbst schon über hundert Jahre zählte, und von der niemand mehr mit Bestimmtheit zu sagen wusste, wie sie zu ihrem doch seltsam klingenden Vornamen gekommen war. Read more »
Als die Sonne langsam am Firmament hochstieg, erschien sie durch den reißenden Morgennebel auf den winterlichen Feldern unwirklich verzerrt und glich eher einer zerfaserten, ausgefransten Orange, als dem Glutofen, der sie ist. Auf dem Marktplatz von Dingharting rührte sich um diese Zeit noch nichts. Träge lag er da. Von sanftem Wind getriebener Pulverschnee bildete auf dem alten Kopfsteinpflaster feine Anhäufungen, die sich, Wellen gleich, über den ganzen Platz verteilten. Read more »
Als der Bauer Simon Mooslechner am Morgen des ersten Weihnachtsfeiertages in den Stall schlurfte, um seiner Arbeit nachzugehen, kam ihm unwillkürlich die Geschichte von der Sendlinger Mordweihnacht in den Sinn. Damals, als vor über 300 Jahren, am 25. Dezember 1705, bayerische Aufständische von Truppen des habsburgischen Kaisers Joseph I. in einem Massaker niedergemetzelt wurden, war ein Tropfen von Unversöhnlichkeit gegenüber fremder Obrigkeit in die bayerische Volksseele gekippt worden. Read more »